Pressemitteilung

Gemeinsame Erklärung

Impfzentren: Teuer und entbehrlich

Bayerischer Hausärzteverband und Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Landesverband Bayern fordern den Stopp der staatlichen Finanzierung der Impfzentren

München, 28.09.202 - In einer gemeinsamen Erklärung fordern der Bayerische Hausärzteverband und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte Landesverband Bayern den Stopp der staatlichen Finanzierung der Impfzentren zum Ende des Jahres mit Auslaufen der bislang zugesagten Finanzierung durch den Bund.

"Diese mit Steuergeldern subventionierte Parallelstruktur muss aufgelöst werden. Die Impfzentren sind nicht nur teuer und aktuell und auf absehbare Zeit nutzlos, sondern ein Angriff auf die etablierte medizinische Versorgung in Stadt und Land,", erklären Dr. Markus Beier, Landesvorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes, und Dr. Dominik A. Ewald, Landesverbandsvorsitzender des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Gemeinsam stellen die beiden Ärzte fest: "Es ist nicht vermittelbar, dass in Zeiten, in der Beitragserhöhungen in der Gesetzlichen Krankenkassen beschlossene Sache sind und die Erhöhung des steuerfinanzierten Teils der Gesetzlichen Krankenkassen zur Diskussion steht, weiterhin eine versorgungspolitisch nutzlose und extrem teuere Doppelstruktur vorgehalten wird."

Zu Beginn der Pandemie hätten die Impfzentren Sinn gemacht, weshalb die Praxen diese politische Entscheidung damals unterstützt hätten, aber mittlerweile sei die Lage eine völlig andere, begründen die Vorsitzenden der beiden Ärzteverbände ihre gemeinsame Forderung.

"Wir hatten damals einen Ansturm von Impfwilligen zu bewältigen und wenig Impfstoff zur Verfügung. Heute ist es genau umgekehrt. Viele unserer Patientinnen und Patienten lassen sich erst nach einer eingehenden ärztlichen Beratung impfen. Dabei spielt das große Vertrauen, dass Patientinnen und Patienten in ihren Haus- oder Kinderarzt haben, eine wesentliche Rolle. Anonyme Impfzentren können das nicht leisten", berichten Dr. Wolfgang Ritter, Mitglied im Geschäftsführenden Vorstand des Bayerischen Hausärzteverbandes, und Dr. Michael Hubmann, 2. stellvertretender Vorsitzender des Berufsverbandes der Kind- und Jugendärzte Landesverband Bayern, aus ihrer täglichen Praxis.

Die vier Ärzte: "Die Politik wäre deshalb sehr gut beraten, auf uns Profis zu hören. Wir Hausärztinnen und Hausärzte sowie Kinderärztinnen und Kinderärzte sind die Impfexperten. In diesem Herbst stehen wir vor der Herausforderung, insbesondere unsere vulnerablen Patienten vor Corona und Grippe zu schützen. Unsere Mitglieder und deren Praxisteams sind bestens gewappnet, die jetzt notwendigen Auffrischungsimpfungen, aber auch die wenigen Erstimpfungen, professionell zu leisten. Es ist an der Zeit, die Finanzierung der Impfzentren nicht zu verlängern und die Einrichtungen zu schließen."

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